ist irgendwie passend: "Sobald wir etwas aussprechen, entwerten wir es seltsam. Wir glauben in die Tiefe der Abgründe hinabgetaucht zu sein, und wenn wir wieder an die Oberfläche kommen, gleicht der Wassertropfen an unseren bleichen Fingerspitzen nicht mehr dem Meere, dem er entstammt. Wir wähnen eine Schatzgrube wunderbarer Schätze entdeckt zu haben, und wenn wir wieder ans Tageslicht kommen, haben wir nur falsche Steine und Glasscherben mitgebracht; und trotzdem schimmert der Schatz im Finstern unverändert." (Maeterlink, Vorwort von Musils Törless). hab ich bis jetzt nur auf positive Dinge umgelegt, aber bei negativen scheint es auch so zu sein. Ich bin allerdings noch nicht so weit, die innere Stimme, bzw. den im Nacken sitzenden Dämon packen zu können. aber ich bleib dran. und dann...dann wirds ihm an den Kragen gehen;) lg
Das klingt insgesamt ja doch sehr negativ. Werden alle Dinge schlechter, entwertet, indem man sie ausspricht? Es ist schon auffällig, wie banal "Ich liebe Dich" klingt und wie es damit im Gegensatz zu der gefühlten Tatsache steht und ihr auch den Zauber nimmt. Gerade in Beziehungen, bzw. deren Anbahnung bin ich auch eher dafür, weniger "darüber" zu sprechen, es muß passieren. Aber zurück zum Abwerten durch Aussprechen. Manches gewinnt durchaus an Gewicht. Hier fällt mir auch nur ein negatives Beispiel wie eine persönliche Kritik ein. In Worte gefasst, wird sie stark und geistert in mir herum. Mache Dinge erhalten doch auch mehr Gewicht, wenn erstmal klar ist, daß jemand sie denkt, indem er sie äußert. Oder?
Aussprechen verändert